Samstag, 28. Januar 2012

Siwa-Oase

Ich wollte schon immer mal lustige Schülerkommentare sammeln, bin aber nie dazu gekommen. Hier ein paar, die ich grad im Kopf habe:

Frau Carina weißen alles, weil Frau Carina sein der Frau.
                                       =
 Frau Carina weiß das, weil Frau Carina ist die Lehrerin.


 Von wer sein du der Frau?
                 =
Von welcher Klasse bist du die Klassenlehrerin?


Pause ist fertig?  =   Ist die Pause zuende?

So und nun zur Siwa-Oase. Die Oase liegt ganz im Westen von Ägypten an der lybischen Grenzen. Es gibt dort ungefähr 20.000 Einwohner, 300.000 Dattelpalmen und 70.000 Olivenbäume. Außerdem sind überall lauwarme, heiße und kalte Quellen.

Jetzt zum interessanten Teil: Die Menschen leben dort fast wie im Mittelalter. Die Oase ist, weil sie mitten in der Wüste liegt, völlig abgeschnitten von der Außenwelt. Die meisten der Siwa-Bewohner waren noch nie außerhalb ihrer Oase. Dementsprechen glotzen und gaffen sie auch Touristen an.
Es gibt dort mehr Eselkarren als Autos, die meisten Bewohner sind Bauern, die in ganz einfachen Lehmhütten oder gemauerten Hütten wohnen. Die Kinder spielen auf der Straße (festgefahrene Sand-Lehm-Wege) Reifen jagen oder Tiere quälen oder sie müssen arbeiten. 10 Jährige Jungs fahren extrem schnell mit Moppeds durch Dorf. Überall hört man Eselgewieher oder Hühnergegacker. Jede Hütte hat einen kleinen Eselpferch und ein paar Hühner auf dem Dach. Natürlich liegt überall Müll rum. Das allerschlimmste ist aber, dass alle Frauen dort völlig verschleiert (schwarzes Netz vor dem kompletten Gesicht und zusätzlich blauer Schal auf dem Kopf) sind und man eigentlich so gut wie keine Frau sieht. An einem Tag haben wir Frauen gezählt. Nur 13!!!! Und das komplette Dorf war voller Männer und Jungs. Das war so schrecklich! Wir haben immer nur dann Frauen gesehen, wenn sie hinten auf einem Eselkarren saßen und von ihren Männern oder Söhnen gefahren wurden. Frauentransport haben wir das genannt. Ich kann überhaupt nicht beschreiben, wie arm und unbeschreiblich hinterwäldlerisch die Menschen dort leben.
Unser Hotel war ganz einfach, aber schön. Auch aus Lehm und Palmenholz gebaut mit Salzlampen. Jede Nacht haben wir eine Tonschale mit heißer Glut bekommen, damit es etwas wärmer war in unserem Zimmer. Klimaanlagen oder Heizungen gab es natürlich nicht. Das Hotel hatte auch eine Terasse auf dem Dach, auf der wir jeden morgen ein herrliches Frühstück in der Sonne gegessen haben. Das Hotel lag direkt an der mittlerweile unbewohnten "Altstadt" (ein Hügel mit kaputten kleinen Lehmhütten). Auf diesem Hügel hatte man einen wunderschönen Blick über die Siwa Oase. Überall Palmen, Salzseen, kleine Hütten und Sandwüste. Wir haben die Zeit damit verbracht zu den Quellen zu fahren und einmal auch darin zu baden, das Orakel zu besichtigen, eine Wüstentour zu machen und das Treiben im Dorf zu beobachten.

Sorry, mir ist was dazwischen gekommen. Morgen gibt es Fotos dazu! Inshaalah!