Samstag, 28. Januar 2012

Siwa-Oase

Ich wollte schon immer mal lustige Schülerkommentare sammeln, bin aber nie dazu gekommen. Hier ein paar, die ich grad im Kopf habe:

Frau Carina weißen alles, weil Frau Carina sein der Frau.
                                       =
 Frau Carina weiß das, weil Frau Carina ist die Lehrerin.


 Von wer sein du der Frau?
                 =
Von welcher Klasse bist du die Klassenlehrerin?


Pause ist fertig?  =   Ist die Pause zuende?

So und nun zur Siwa-Oase. Die Oase liegt ganz im Westen von Ägypten an der lybischen Grenzen. Es gibt dort ungefähr 20.000 Einwohner, 300.000 Dattelpalmen und 70.000 Olivenbäume. Außerdem sind überall lauwarme, heiße und kalte Quellen.

Jetzt zum interessanten Teil: Die Menschen leben dort fast wie im Mittelalter. Die Oase ist, weil sie mitten in der Wüste liegt, völlig abgeschnitten von der Außenwelt. Die meisten der Siwa-Bewohner waren noch nie außerhalb ihrer Oase. Dementsprechen glotzen und gaffen sie auch Touristen an.
Es gibt dort mehr Eselkarren als Autos, die meisten Bewohner sind Bauern, die in ganz einfachen Lehmhütten oder gemauerten Hütten wohnen. Die Kinder spielen auf der Straße (festgefahrene Sand-Lehm-Wege) Reifen jagen oder Tiere quälen oder sie müssen arbeiten. 10 Jährige Jungs fahren extrem schnell mit Moppeds durch Dorf. Überall hört man Eselgewieher oder Hühnergegacker. Jede Hütte hat einen kleinen Eselpferch und ein paar Hühner auf dem Dach. Natürlich liegt überall Müll rum. Das allerschlimmste ist aber, dass alle Frauen dort völlig verschleiert (schwarzes Netz vor dem kompletten Gesicht und zusätzlich blauer Schal auf dem Kopf) sind und man eigentlich so gut wie keine Frau sieht. An einem Tag haben wir Frauen gezählt. Nur 13!!!! Und das komplette Dorf war voller Männer und Jungs. Das war so schrecklich! Wir haben immer nur dann Frauen gesehen, wenn sie hinten auf einem Eselkarren saßen und von ihren Männern oder Söhnen gefahren wurden. Frauentransport haben wir das genannt. Ich kann überhaupt nicht beschreiben, wie arm und unbeschreiblich hinterwäldlerisch die Menschen dort leben.
Unser Hotel war ganz einfach, aber schön. Auch aus Lehm und Palmenholz gebaut mit Salzlampen. Jede Nacht haben wir eine Tonschale mit heißer Glut bekommen, damit es etwas wärmer war in unserem Zimmer. Klimaanlagen oder Heizungen gab es natürlich nicht. Das Hotel hatte auch eine Terasse auf dem Dach, auf der wir jeden morgen ein herrliches Frühstück in der Sonne gegessen haben. Das Hotel lag direkt an der mittlerweile unbewohnten "Altstadt" (ein Hügel mit kaputten kleinen Lehmhütten). Auf diesem Hügel hatte man einen wunderschönen Blick über die Siwa Oase. Überall Palmen, Salzseen, kleine Hütten und Sandwüste. Wir haben die Zeit damit verbracht zu den Quellen zu fahren und einmal auch darin zu baden, das Orakel zu besichtigen, eine Wüstentour zu machen und das Treiben im Dorf zu beobachten.

Sorry, mir ist was dazwischen gekommen. Morgen gibt es Fotos dazu! Inshaalah!

Freitag, 2. Dezember 2011

Wüüüüüüüüstentour

Wüüüüüüüüstentour, …. tja ich kann es leider nicht in Worte fassen. L Es war einfach unglaublich, faszinierend, überwältigend, berauschend, ergreifend, bezaubernd, mystisch, herrlich, wunderschön, abenteuerlich und vor allem bewegend. Manchmal musste ich fast weinen, weil ich so überwältigt war. Diese Stille, diese Weite und diese unendlich schönen Formen von Gestein und Sand, die man überall sehen konnte!!! Und die Farben des Himmels beim Sonnenuntergang und beim Vollmond …
Aaaaahhhh einfach üüüüüüberwältigend…
Es ging in Kairo an einer Busstation los. Ich habe mich dort mit Janna (Praktikantin der Europaschule) und zwei Bekannten von ihr aus Alexandria getroffen. Zum Glück hatten wir Tickets mit Sitzplatznummerierung und konnten unsere Plätze auch mit Hilfe der arabischen Zahlen relativ schnell finden. Der Bus wurde natürlich bis auf den letzten Platz im Gang vollgestopft und einige notgeile Männer standen im Gang extra ganz nah an unseren Plätzen und haben uns ständig, natürlich völlig ohne Absicht, berührt!
Auf der fünf stündigen Fahrt hatten wir dann auch noch einen Unfall. Ein Minibus ist zu schnell über einen Straßenhügel gefahren. Er ist dann zuerst gegen unseren Bus geknallt und dann auf der anderen Straßenseite den hohen Bordstein hochgefahren. Einige Männer aus unserem Bus sind hingelaufen und haben den Verletzten geholfen. Und ein Asiate hat das Ganze erstmal wunderbar gefilmt! Assi!
Etwas zu spät sind wir dann in der Baharia-Oase angekommen und haben dann bei der Sabine ein leckeres Mittagessen bekommen. Sabine ist eine deutsche Frau, die vor 20 Jahren einen Beduinen kennengelernt und schließlich geheiratet hat. Sie führt in Baharia das totale Aussteigerleben. Sie haben ein kleines Haus in einem wunderschönen Garten mit einem kleinen gekachelten Pool, Bananenstauden, Mangobäumen, blühenden Büschen, jede  Menge Katzen ….. Die ganze Baharia-Oase bekommt ihr Wasser durch eine heiße Quelle.
Dann ging es los in die Wüste mit unserem extrem attraktiven Guide;-). Am ersten Tag haben wir jede Menge Sanddünen gesehen. Der Guide ist mit voll Speed die Dünen hoch- und runtergefahren! Das war ein Spaß! Abends hat er dann das Lager direkt an einer Sanddüne aufgeschlagen und uns ein köstliches Abendessen gekocht! Wir mussten während der kompletten Wüstentour nichts machen. Der Guide hat für uns gekocht, das Lager auf und abgebaut, Feuer gemacht, Tee gekocht, die schönsten Stelle herausgesucht, den Abwasch gemacht ….
Und das Essen war ein Traum!!! Morgens gab es ägyptisches Fladenbrot mit Marmelade, Schmierkäse, Honig und weißer Nougataufstrich. Mittags und abends hat der Guide für uns warm gekocht. Es gab Reis, Kouskous, Baba Ganoush (Dip aus Auberginen), Foul, Linsensuppe, Hühnchen, frisches Gemüse, …




















Am zweiten Tag ging es dann weiter durch die weiße Wüste. Dort gibt es überall strahlend weiße Kalkfelsen. Am dritten Tag waren wir in der Western Dessert und am letzten Tag in der schwarzen Wüste. Unser Tagesablauf sah immer wie folgt aus. Morgens lecker Frühstücken, danach durch die Wüste heizen, an den schönsten Stellen anhalten um Fotos zu machen, irgendwo  hochzuklettern,  Spazieren zu gehen, zu meditieren, lustige Springfotos zu machen, die Sanddünen runter zu kugeln, zu staunen usw., weiter fahren, an einer kleinen Oase anhalten, Decken ausbreiten für das Mittagessen, bekocht werden, essen, weiterfahren , zwischendurch anhalten, Nachtlager aufschlagen, bekocht werden und schließlich gemütlich am Feuer sitzen.
Am vierten Tag war ich richtig traurig, dass wir zurück nach Kairo mussten. Kairo kam mir nach der Wüstentour noch dreckiger, lauter und vermüllter vor. 
Mein einziger Trost beim Abschied war, dass ich diese Wüstentour auf jeden Fall noch einmal machen will!!! Ich konnte einfach noch zu wenig von der ganzen Atmosphäre, der Stille, den Bildern, der überwältigenden Schönheit aufsaugen! Das nächste Mal vielleicht mit Kamelen und dann ein paar Tage länger!
Ach, übrigens haben wir die kompletten vier Tage nicht geduscht und im Freien gepinkelt und gek… . Komischerweise fühlt man sich überhaupt nicht schmuddelig oder dreckig! Die Wüste war einfach so sauber, dass hat auf unser Körperempfinden abgefärbt!

Donnerstag, 17. November 2011

Opferfest

Saba el chir meine Liebsten,
heute schaff´ich es endlich euch tausende vergangene Erlebnisse mitzuteilen. Geplant für heute abend war eigentlich was ganz anderes. Ich wollte mit Janna (FSJlerin von der Europaschule und Wüstenbegleitung) mit dem Zug nach Alexandria fahren, um dort eine weitere Wüstenbegleiterin zu besuchen und ihren 30. Geburtstag zu feiern, aber der  furchtbare Verkehr in Kairo hat es verhindert. Ich habe den Zug verpasst! :-( Also kein Geburtstag und kein Alexandria.
Soooooo womit fange ich an. Opferfest? Wüstentour? Erster Regen in Kairo? Hmmmmm….. am besten in dieser Reihenfolge….




Also Opferfest ….. schwer zu erklären und es ist als Europäer auch schwer nachzuempfinden was hier so abgeht. Kurze Einführung: Das Opferfest, eid al-adha, ist das höchste islamische Fest. Es wird dem Propheten Ibrahim gedacht, der die göttliche Probe bestanden hat und bereit war seinen Sohn zu opfern. (Kennt man auch aus der Bibel) Als Allah Ibrahims Gottvertrauen sah, ließ er die Opferung seines Sohnes doch nicht zu. Ibrahim schlachtete daraufhin einen Widder. Es ist für jeden Moslem/jede muslimische Familie Pflicht an den Opfertagen ein Tier zu schlachten. 
Wir hatten eine Woche Ferien zum Opferfest. Schon in der Schule haben sich die Kinder im didaktisch wertvollen *hust* Arabisch- und Religionsunterricht mit dem Thema Opferfest beschäftigt. Die Kinder haben auf eine Schafvorlage Watte geklebt und die Watte dann mit braunen und roten Streifen mit Wasserfarbe bemalt. Das sollte wohl das Opfertier darstellen, welches demnächst geschlachtet wird oder schon halb geschlachtet wurde. Wunderbar auf die Lebenswelt der Kinder zurückgegriffen und diesen Akt der Schlachtung didaktisch reduziert mit den Kindern aufgearbeitet. ;-) Ein Traum!
Die Straßen in Kairo…… Überall lagen und standen Schafe, Rinder und Ziegen an Straßenrändern, in kleinen Cafés, mitten auf der Straße, auf Gehwegen, … in kleinen Pferchen zusammen. Riesige Bullen lagen angebunden auf Gehwegen direkt vor Schlachtereien und kauten mit größter Gelassenheit an kleinen Grashalmen herum. Aus tausenden Kofferräumen hörte man das Mähen von Schafen. Der gemeine Ägypter transportiert tatsächlich sein Opfertier, ein Schaf, im Kofferraum zur Schlachterei. Es stank in Kairo wie auf einem Bauernhof. Wirklich überall waren Tiere!!!! Kleine Cafés, so Garagencafés, wurden umgebaut zu Schafställen. Es lag ein wenig Streu auf dem Boden und die Menschen konnten in direkter Umgebung der Schafe auf Bierbänken ihren Tee genießen und entweder bei der rituellen Schlachtung zuschauen oder selbst Hand anlegen. Da diese rituelle Schlachtung ja so heilig ist, durften auch teilweise schon Kinder aus unserer Schule Hand anlegen und dem Schaf den Hals durchschneiden. Einige Kinder aus der Klasse meiner Mitbewohnerin haben den ganzen Spaß unter Ermangelung an deutschen Vokabeln ganz spontan als Rollenspiel vorgespielt. Das war wohl extrem lustig. Also weiter von meinen Erlebnissen auf Kairos Straßen …. Hier und da lag dann auch mal ein röchelnder und zuckender Stier am Straßenrand aus dessen Schnitte am Hals Blut in Fontänen auf die Straße spritzte. Die Straßen waren aufgrund des vielen Blutes an einigen Stellen nur mit Gummistiefel passierbar. Bäääääähhhhh ekelig!!!!!!
 Demnächst (Ende November) sind hier ja die ersten Wahlen. Da das Opferfest in den Wahlkampf fiel, wurde es natürlich direkt mal genutzt um Werbung für die eigene Partei zu machen. Die überaus sympathische Moslembruderschaft hat mehrere Stiere, Schafe und Ziegen vor einer großen Moschee geschlachtet und das Fleisch an die armen Menschen verteilt. Da gabs keine Kugelschreiber, bei dem großen Anteil an Analphabeten auch ein wenig sakastisch, keine Rosen oder sonst irgendwelchen 0-8-15-Kram, nein frisches Fleisch!!!! Die Menschen sind natürlich begeistert und wollen diese scheiß Moslembruderschaft wählen. Insgesamt sehen die Wahlplakate hier sehr befremdlich, sogar angsteinflößend aus. Ich muss mal ein paar fotographieren. Die abgebildeten Politiker gleichen eher Terroristen als seriösen Politiker. Naja, anderes Thema.
Insgesamt hat mich das Opferfest sehr geschockt aber auch sehr fasziniert. Überall diese Tierleichen an Haken zum Ausbluten, die lebenden Schafe, Ziegen und Rinder in unmittelbarer Nähe, welche ganz relaxt zwischen tausenden hupenden Autos ihre Henkersmahlzeit verzehren, das ganze Blut, der Gestank von Bauernhof, die kitschige Beleuchtung, blutige Handabdrücke an Autoscheiben, Hausfassaden und auf der Kleidung der Menschen ….. Echt einfach krass! So ganz anders! Unbeschreiblich! Ekelig und doch faszinierend.
Eigentlich ist das Ganze sogar richtig nachhaltig bzw. „BIO“. Die Tiere sind sehr mager, also wurden sie wohl nicht so gemästet und mit Medikamenten voll gepumpt wie in Deutschland, der Käufer sucht sich sein Tier selbst aus bzw. weiß an dem zur Schau gestellten Kopf welches Tier er isst, die Transportwege sind kürzer und die Schlachtung erfolgt ganz transparent auf der Straße ;-)
http://www.tagesschau.de/ausland/aegypten900.html
Leider müssen die Themen „Wüstentour“ und „Erster Regen in Kairo“ noch ein wenig warten. Ich habe jetzt keine Zeit mehr!
Knutschis!

Sonntag, 6. November 2011

family in Kairo


Sabal chir, meine Lieben!

Jetzt gibt’s mal wieder einen echten Post ohne dass ich Täts und Tinsens Lebensgewohnheiten verarsche. ;-)

Kurze Zusammenfassung von der Woche mit meinen Eltern und Lisa:
Ankunft nachts um 2 Uhr
1.Tag:    Frühstück in unserer Wohnung
Besichtigungstour auf Zamalek (Nilinsel mit Botschaften, unserem Sportclub, teuren Hotels und Häusern von reicheren Ägyptern)
-          Cairotower
-          Sportclub
-          Abends essen in nem richtig schönem Restaurant und danach Shisha rauchen im Garten vom Mariott-Hotel
2. Tag: absolutes hard core Touriprogramm
                - 7 Uhr aufstehen
                - Pyramiden von Gizeh
                - Pyramide von Sakara und Besichtigung einer Grabkammer
                - Zitadelle mit zwei wunderschönen Moscheen
                - Basar Khan el Khalili
                - abends essen bei der Familie der Bekannten von meiner Mama
3. Tag:   Abreise nach Ain Sukhna
- morgens frühstücken auf Zamalek im Sofitel (mega schönes Hotel direkt am Nil; Frühstück unter Palmen)
- Mama wurde beklaut (zum Glück nur Taschentücher)
- danach sind Lisa, Papa und Mama von einem Taxifahrer nach Ain Sukhna ans Rote Meer gebracht worden und ich hab mich auf die Schule vorbereitet
4./5. Tag ich musste zur Schule und die family war in Ain Sukhna
                Am 5. Tag bin ich abends hinter her gefahren
6./7. Tag relaxen am Meer oder wahlweise am Pool in Ain SuKhna
                Abends zurück nach Kairo
8. Tag    Al Ahzar Park
                Felukkenfahrt (Fahrt mit einem Segelboot über den Nil)
                Abends: family fliegt zurück nach Deutschland

Insgesamt war die Woche schön und wir sind uns auch gar nicht mal so sehr auf die Nerven gegangen. Die Pyramiden von Gizeh sind wirklich faszinierend. So riesig und so mystisch. Leider laufen natürlich tausende Touristenfänger rum. Und obwohl wir vorher gewarnt wurden, ist Papa dennoch auf deren Tricks reingefallen. Ein Mann im Beduinenlook hat ihm sein völlig verschwitztes Kopftuch aufgesetzt, wir sollten ein Foto machen und dafür hat er dann Geld kassiert. Lisa und ich hatten unseren Spaß. Ein wenig später hat uns wieder ein Kameltreiber angesprochen, ob wir nicht Fotos mit seinem Kamel machen wollen. Ich hatte vorher im Reiseführer noch gelesen, dass die Kameltreiber den Touris anbieten sich auf das liegende Kamel zu setzen um ein foto zu machen. Sobald man dann aber darauf sitzt, scheuchen sie das Kamel hoch und man muss sehr sehr viel Geld bezahlen, um wieder runter zu kommen. Natürlich hat der Typ dann tausendmal zu Lisa gesagt „Nur sitzen, nicht reiten, nur sitzen….“ , aber Lisa wollte nicht sitzen ;-)
In der ganzen Woche wurde wir schätzungsweise drei Millionen mal fotografiert. Eine blonde familie ist anscheinend etwas ganz besonderes für den gemeinen Ägypter und Papa wurden mehrmals Kamele für mich oder Lisa angeboten. Ich dachte bevor ich nach Ägypten kam, dass das ein Vorurteil über die Ägypter sei, aber leider ist dem nicht so. In Ain Sukhna wurden wir den ganzen Tag nur angestarrt, weil wir in nem Hotel für Ägypter waren (Touris aus Deutschland fahren eher nach Sharm el Sheik, Hurgada etc. … dort gibt es nämlich ein Riff; die Hotels in Ain Sukhna sind eher für die in Kairo lebende Bevölkerung, die ihr Wochenende dort verbringen, weil es so nah an Kairo liegt). 
Mama, Lisa und ich waren die einzigen Frauen, die im Bikini schwimmen gegangen sind. Alle anderen Frauen entweder gar nicht oder verschleiert mit einem Burkini (Burka + Bikini; kompletter Schwimmanzug mit Kopfbedeckung). Diese Burkinis müsst ihr euch mal bei google-Bilder anschauen. Echt verrückt!

Sooooo das wars im Groben zur Woche mit der family! Ein paar Fotos habt ihr ja schon im facebook und in meinem letzten post gesehen, deshalb gibt’s hier keine neuen.

Grad habe ich Ferien. Gleich fahre ich nochmal für einen Tag nach Ain Sukhna und übermorgen geht’s für vier Tage in die Wüste. Dazu gibt’s dann nochmal einen extra Post!

Knutscha!!!

Donnerstag, 20. Oktober 2011

Styling

So meine Liebsten, es wird mal wieder Zeit für einen post in meinem blooooog. Und diesmal im absoluten neu erworbenen und echten blogger-Style.
Natürlich berichte ich euch über fashion, Lifestyle, Essen und vieles mehr. Außerdem habe ich besondere Styling-Tipps für euch und Insinderinfos über tolle Restaurants/Cafés etc. in Kairo.

Wie ihr ja alle wisst ist für uns selbstbewussten, emanzipierten, jungen, hübsche, auf ihr äußeres Erscheinungsbild achtenden und überhaupt nicht oberflächlichen Frauen das Outfit das A und O.
Und mit A und O meine ich: Anfang und Ende, das Ein und Alles, die Hauptsache, die Grundlage, die Grundvoraussetzung, der Kern, der Kernpunkt, die elementare, essentielle Wichtigkeit
Denn was gibt es schließlich Wichtigeres als das man zu jeder Location, jeder Wetterlage und jedem Anlass das passende Outfit trägt?!?????? Nichts natürlich!!!!!

An zweiter Stelle nach fashion, shopping, und styling steht natürlich Essen in Form von Cupcakes und natürlich alles Kreative (dumme Männer würden sagen: Unnütze). 
Und nebenbei gesagt ist es für mich selbstverständlich mich bei allen Aktivitäten, sei es Outdoor, oder bei einem gemütliches Zusammensitzen in einem Cupcake-Café mit meinen besten Freundinnen oder beim Backen von Cupcakes oder ähnlichem kitschigen Backkrams mich in Pose zu setzen und alles zu fotografieren.
Aber sowas muss ich euch ja nicht erzählen. Eure Lebensinhalte drehen sich ja auch um diese Dinge.

Zu jedem Outdoor-event  (und sei es noch so etwas poppeliges wie ein Waldspaziergang) gehört deshalb natürlich die obligatorische Kamera, die die bezaubernde Atmosphäre auffängt und diese allen Bloggerinnen wiedergibt.


Vorletzte Woche waren meine Eltern und meine kleine süße hinreißende Schwester zu Besuch in Kairo. Die drei wollten natürlich das komplette Sightseeing-Programm machen und daher standen viele outdoor-activities an.
Dazu eignen sich hier wegen der Hitze und den aufdringlichen Männern am besten weite luftige Kleider zum Beispiel mit längeren Fledermausärmeln und einer Leggings.
Ich habe zu den Pyramiden mein neues Kleid von City Stars getragen. Das Kleid ist einfach ein Traum. Es ist eine Mischung aus Indianer- und Beduinen-Style und passt von den Farben perfekt in die hiesige Landschaft. Ich habe mich bei City Stars direkt in das Kleid verliebt.
Dazu trage ich dunkelblaue Leggings von H&M (40 den 4,50€), eine kleine rostrote Handtasche von Primak (5€) (diese Tasche ist unerlässlich – Ich liebe sie)  Armreifen aus Holz mit Goldapplikationen (ca. 40 Pfund) vom Khan-el-Khalili (das ist hier der größte Basar und einfach ein Traum zum Schmuck und Tücher kaufen, dazu aber gleich mehr) eine Sonnenbrille von Accezorice (ein wunderbares Andenken aus Lyon, die Stadt mit den bsten Macarons) und weiße Ballerinas von Deichmann (12,98€).
Am besten passen aber braune Ballerinas. Habe mir jetzt ein paar neue zugelegt von ALDO Shoes & Accesoieres. Die Ballerinas sind in einem wunderschönen dunklen braun und haben über den kompletten Schuh sind  kleine Sternchen ausgestanzt. Und Sternchen wissen wir ja alle, sind grad absolut hip.
ALDO ist übrigens mein absoluter Geheimtipp für euch. Wenn ihr mal in Ägypten seid, müsst ihr unbedingt in einen ALDO Store. Die Schuhe sind ein Traum. Teilweise ganz individuell, orientalisch aber auch basics. Hier die homepage http://www.aldoshoes.com/egypt/

Mein neu erworbenes Beduinen-Indianer-Kleid eignet sich natürlich auch für kleine Gartenpartys oder Grillfeste. Hier würde ich das Kleid aber dann eher mit High Heels kombinieren, die Leggings weglassen und vielleicht ein trendiges Stirnband tragen. Diese Accesoires verleihen dem Outfit ein bisschen mehr Glamour sind aber es ist dann trotzdem noch casual genug für Gartenfeste.


Habe ich euch schon von meiner neusten Liebe dem Khan-al-Khalili erzählt?!? Dieser Bazar ist einfach ein Traum. Die Atmosphäre ist gigantisch. Eine völlige Reizüberflutung. Diese bunten Farbe, die wunderbaren Stoffe, der unendlich schöne Schmuck zu super billigen Preisen (ich muss dort nur sehr wenig bezahlen, weil die Verkäufer mir immer sagen „Best price for beautiful eyes“), die orientalischen Gerüche und Lieder und das Feilschen. Einfach nur wie in Tausend-und-einer-Nacht.
Für den Besuch auf den Khan-el-Khalili empfehle ich euch übrigens auch eher längere aber lustige Sachen. Besonders toll finde ich hier den Expeditionslook. Diese Namen habe ich neu erfunden. *lach*. Dieser Look sieht wie folgt aus. Wieder Ballerinas von Aldo (65 Pfund), eine beige Gino mit kleinen Barockknöpfen von Zara (45 €) einem braunen T-shirt mit Spitze am Ausschnitt von Promod (24,98€), Armreifen in Holz natürlich vom Khan-el-Khalili und eine lange Kette mit verschieden großen Kugeln, die das ganze Outfit noch ein wenig aufpeppt von Primark (7.99€). Passend dazu finde ich den gold-bronzenen Eyeshadow von Manhatten. Er verschmiert nicht so schnell und hat eine tolle Konsistenz. Außerdem man mit einer guten Kombination von Make-up super gebräunten Teint und sieht aus als hätte man gerade wirklich eine Expedition zu den Pyramiden gemacht. Dieser Look ist einfach bequem, sexy und cool zugleich. Viel Spaß beim Nachstylen. Ach und außerdem kann man dazu noch einen passenden Shopper tragen oder eine  Clutch. Aber die Clutch ist für den Khan-el-Khalili nicht unbedingt geeignet, weil sie schnell geklaut werden kann.


Vor ein paar Tage schlenderte ich durch die Straßen von Zamalek (einer wunderschönen Insel auf der die Reichen und Schönen wohnen) und entdeckte doch tatsächlich einen Cupcakes-Store . 
Der kleine süße Laden heißt NOLA und ist das Paradies auf Erden.
Seit meiner Ankunft hier in Kairo habe ich keine Cupcakes mehr gegessen, also könnt ihr euch sicherlich vorstellen wie sehr ich mich gefreut habe. Ich habe dann gleich einige für mich und meine Mitbewohnerinnen gekauft. Es gibt dort ganz tolle Kreationen. Ich habe mich für einen Mozart-Cupcake mit Marzipan und einem ganz süßen Notenschlüssel aus Schokolade oben drauf, einem Himbeer-Cupcake aus frischen Himbeeren und wunderschönen pinken Herzchen und einem Swimmingpool-Cupcake mit Sojamilch, Pfirsichen und blauer Lebensmittelfarbe entschieden. Alle drei waren unendlich lecker.
So jetzt muss ich aber Schluss machen, schließlich will ich mir noch meine Nägel lackieren und ein wenig in der neuen Glamour und In-Style lesen.
Wer ist denn euer Fashion-Vorbild? Habt ihr gerade auch ein Faible für den Indianer-Beduinen-Look?

Donnerstag, 29. September 2011

Europaschule Kairo




Wochenende!!!!!!!!!!
So meine Liebsten Daheim, ich schaff es eeeeeeeendlich mal wieder einen Text für den blog zu verfassen. Thema: Europaschule.
Meine Kinder sind zuckersüß!!!!! In die meisten bin ich jetzt schon so verliebt, dass ich sie nicht mehr hergeben möchte. Leider verstehen sie sehr schlecht Deutsch und können noch schlechter auf Deutsch sprechen. Dadurch kommt es leider den ganzen Schultag zu etliche Missverständnisse und komischen Formulierungen von den Schülern und auch von mir. Zum Beispiel: Zwei Kinder setzen ihre Schultasche auf. Ich sage: „Keiner setzt die Schultasche auf“, drehe mich zur Tafel und wieder um zur Klasse und plötzlich haben alle Kinder die Schultaschen auf dem Rücken. Sie kannten das Wort „Keiner“ nicht!!! Oder die Kinder kannten das Wort Schulhof nicht, weil im Kindergarten dazu immer „Garten“ gesagt haben. Hier noch ein paar witzige Formulierungen der Schüler: „Frau Carina, du Englisch?“ (Kannst du Englisch?) „Ich bin trinken“ (Ich trinke gerade) „Ich bin Hunger“ (Ich habe Hunger) „Frau, wann gehen in Pause?“ (Frau Carina, wann dürfen wir in die Pause gehen?“ „Karim hat machen so (einige Gesten) und ich hab machen so …(wieder gestenreiche Beschreibung)“ „In schnelle Mappe?“ (Sollen wir den Zettel in den Schnellhefter heften?)
Mein absoluter Lieblingssatz ist aber: „Frau, ich lieben dir ganz fest!“ J
Hier werden alle Grundschullehrerinnen mit der Anrede Frau und dann dem Vornamen angesprochen. Da die Kinder aber oft meinen Namen nicht genau kennen, nennen sie mich einfach nur „Frau“.
Ich habe fast alle Fächer in meiner eigenen Klasse (außer Arabisch, Englisch, Religion, Kunst). Ich bin deshalb nur 4 Stunden in andere Klassen eingeteilt. Zwei Stunden mache ich eine AG (die heißt Vorlesen im Kindergarten) und zwei Stunden Sport in einer zweiten Klasse. Die Sportkinder sind leider absolute Katastrophe. Meine Mitbewohnerin hatte die Kinder letztes Jahr als Klassenlehrerin und ist nur unter der Bedingung in Ägypten ein weiteres Jahr geblieben, weil sie die Kinder abgeben durfte. Die Klasse ist echt das Schlimmste was mir jemals unter gekommen ist. Sofort die erste Doppelstunden musste ich abbrechen, weil die Kinder sich nur noch geprügelt haben, die Kletterwände hochgeklettert sind, sich gegenseitig auf den Kopf gesprungen sind, geschrieben haben, in den Flur und in den Kopierraum gerannt sind usw. Naja, ich wird jetzt erstmal eine Assistentin bekommen, weil auch die Schulleiterin zugegeben hat, dass man diese Klasse nicht allein unterrichten kann.
Meine Kollegen in der Schule sind auch alle sehr nett. Ist halt wirklich sehr international hier. Manche Kollegen können nur Arabisch und andere nur Englisch. Aber mit Händen und Füßen läuft das schon.
Die Organisation an der Schule ist katastrophal. Jeden Morgen singen wir auf dem Schulhof alle zusammen die ägyptische Nationalhymne. Jedes zweite Mal ist die Anlage kaputt. In meinem Klassenzimmer ist ein Loch in der Wand .Es gibt keine Waschbecken in den Klassenräumen.  Letzte Woche waren alle drei Kopierer kaputt. In meinem Klassenraum stehen Tische die mega krass wackeln. Meine Tafel kann man nicht nach oben oder unter schieben. Es gibt in keinem Klassenraum Klimaanlagen. Mein Klassenraum hat Südseite, also wird es an Spitzentagen bis zu 43 Grad warm. Die Busmadams schlafen in allen Ecken und öfter muss man sie dann mal wecken, wenn man in Räume geht, die nicht so oft benutzt werden. Die Busfahrer prügeln sich auf der Straße mit anderen Autofahrern. Die Tür von unserem Bus ist kaputt, man kann sie nur von außen öffnen. Die Tür der Umkleidekabine der Mädchen ist kaputt, sie klemmt total und öfter sind die Mädchen dann voller Panik eingeschlossen. Die Cafeteria verkauft Jelly (flüssige Götterspeise), die dann überall in der Schule verteilt liegt. Die Cafeteria verkauft Schokodade, die bei diesen Temperaturen natürlich flüssig ist und die Kinder dann dementsprechend aussehen ….
Ansonsten finde ich die Schule sehr schön. Überall stehen Palmen, Oleander- und Hibiskussträuche und es ist auch relativ gepflegt.
Söööchen, jetzt werde ich noch die Bude ein wenig putzen (viel ist aber nicht zu machen, weil wir ja eine Putzfrau haben (Suett, sie benutzt auch während des Putzens gern mal unsere Kosmetik und unseren Kühlschrank ;-) )!!!! Morgen Nacht besuchen mich meine Eltern und Lisa. Sie bleiben erst drei Tage in Kairo und fahren dann zum Roten Meer. Ich muss Dienstag und Mittwoch arbeiten und werde dann hinterherfahren. Freitag und Samstag sind sie dann nochmal zwei Tage in Kairo!
Knutschas aus Kairo!!!